Wo Bahkauv seine Zähne fletscht
Es war einmal ein … Nein, so kann diese Geschichte nicht beginnen. Es lebte einmal zu Ach ein befremdliches Wesen. Es sollte den Kopf eines Kalbes gehabt und an einem offenen Bach in der Stadt gelebt haben, als durch Aachen noch viele kleine und große Bäche flossen. Deswegen hieß es Bahkauv, zu Deutsch Bachkalb.
Doch gesehen hatte es keiner. Wie denn? Tagsüber schlief Bahkauv ja in seinem Versteck, einer Höhle irgendwo in der Gegend des heutigen Büchel. Abends verließ es sein Lager und schlenderte durch die Gegend. Dieses Wesen zeichnete eine merkwürdige Abneigung gegen Alkoholgeruch aus. Es verfolgte Männer, die zur späten Stunde, statt zu Hause bei ihren Familien zu sein, durch die Gegend betrunken torkelten. Bahkauv brüllte dann laut auf, bis einem die Zähne klapperten, sprang so manchem auf den Rücken und ließ sich herumtragen. Keiner von diesen Betrunkenen wagte es, sich umzudrehen, um dem Monster ins Auge zu sehen, und war froh, wenn er, freigelassen, nach Hause schnell zurücklaufen konnte. Dabei verlor der ein oder andere schon mal seinen Geldbeutel mit allem Geld, das er dabei hatte. Das sagte er dann seiner aufgebrachten Frau, die ihrem Mann dann nicht unbedingt glaubte und eher dachte, dass er das Geld in der Schenke ausgegeben hatte.
Obwohl keiner das Bahkauv gesehen hatte, sollte es der Künstler Karl Krauß 1904 in einem Denkmal verewigen. Nach langem Überlegen und vielen Versuchen schuf er dann doch eine richtig Furcht einflößende Figur, die dem Bahkauv sehr ähneln musste, doch diese wurde im 2. Weltkrieg eingeschmolzen. Die Figur von Kurt Wolf von Borries, die seit 1967 den Büchel ziert, erinnert an unser Bahkauv kein bisschen – trotzdem verleiht sie dem Platz etwas von der schön gruseligen Atmosphäre dieser Geschichte.