Aus Kornelimünster

Auch in diesem Jahr gibt es hier den Historischen Jahrmarkt, dessen Wurzeln im 11. Jahrhundert liegen. Auch wenn nicht in dieser Form, so hatte die Abtei an der Inde das Marktrecht schon damals erhalten. Heute sieht es hier so aus.


Noch scheint hier die Sonne. Kinder quietschen vor Freude und lachen.

Die hübschen Blümchen strecken ihre Köpfe zu Sonne. Ich hoffe nur, sie wurden nicht zertrampelt bei der Menge Besucher.

Nach dem Regen ist vor dem Regen, aber manchmal ist es eben mitten im Regen.

BAHKAUV

Wo Bahkauv seine Zähne fletscht

Es war einmal ein … Nein, so kann diese Geschichte nicht beginnen. Es lebte einmal zu Ach ein befremdliches Wesen. Es sollte den Kopf eines Kalbes gehabt und an einem offenen Bach in der Stadt gelebt haben, als durch Aachen noch viele kleine und große Bäche flossen. Deswegen hieß es Bahkauv, zu Deutsch Bachkalb.

Doch gesehen hatte es keiner. Wie denn? Tagsüber schlief Bahkauv ja in seinem Versteck, einer Höhle irgendwo in der Gegend des heutigen Büchel. Abends verließ es sein Lager und schlenderte durch die Gegend. Dieses Wesen zeichnete eine merkwürdige Abneigung gegen Alkoholgeruch aus. Es verfolgte Männer, die zur späten Stunde, statt zu Hause bei ihren Familien zu sein, durch die Gegend betrunken torkelten. Bahkauv brüllte dann laut auf, bis einem die Zähne klapperten, sprang so manchem auf den Rücken und ließ sich herumtragen. Keiner von diesen Betrunkenen wagte es, sich umzudrehen, um dem Monster ins Auge zu sehen, und war froh, wenn er, freigelassen, nach Hause schnell zurücklaufen konnte. Dabei verlor der ein oder andere schon mal seinen Geldbeutel mit allem Geld, das er dabei hatte. Das sagte er dann seiner aufgebrachten Frau, die ihrem Mann dann nicht unbedingt glaubte und eher dachte, dass er das Geld in der Schenke ausgegeben hatte.

Obwohl keiner das Bahkauv gesehen hatte, sollte es der Künstler Karl Krauß 1904 in einem Denkmal verewigen. Nach langem Überlegen und vielen Versuchen schuf er dann doch eine richtig Furcht einflößende Figur, die dem Bahkauv sehr ähneln musste, doch diese wurde im 2. Weltkrieg eingeschmolzen. Die Figur von Kurt Wolf von Borries, die seit 1967 den Büchel ziert, erinnert an unser Bahkauv kein bisschen – trotzdem verleiht sie dem Platz etwas von der schön gruseligen Atmosphäre dieser Geschichte.

Aachens Feste

IN AACHEN wird gefeiert

In Aachen wird viel und gerne gefeiert. Man durfte sich an das Feiern gewöhnt haben – über die 600 Jahre Krönungen in Aachen! Die Ritterturniere haben zur Pracht jeder Krönung beigetragen. Das steht fest. Aber auch so verstanden die Aachener mit Pferden umzugehen. Nur die Engländer trauten es den Aachenern nicht zu, dass sie Ahnung von Pferden haben, und schleppten ihre Tiere über den Ärmelkanal nach Aachen. Bereits im 19. Jh. entstehen in Aachen Reitschulen. Und als 1924 das erste Pferderennen organisiert wird, welches die halbe Welt nach Aachen anlockt, sind sich die Organisatoren sicher – es muss wiederholt werden. Seit 1925 findet nun jedes Jahr das weltberühmte CHIO-Turnier statt.
Das katholische Aachen weiß auch die Narrenzeit gebührlich zu feiern. Im Karneval, beginnend am 11.11., werden häufig auf den Straßen merkwürdig – aber nur für Hinzugezogene – gekleidete Gestalten gesehen, die vereinzelt oder in Grüppchen auf ein Ziel zusteuern. Dies ist immer ein Ort, wo die Karnevalssitzungen stattfinden. Für echte Karnevalsjecken ist die Anwesenheit auf diesen Veranstaltungen selbstverständlich.

Der Weihnachtsmarkt hat keine lange Tradition in Aachen, doch das stört die Aachener gar nicht. Mit größtem Engagement und ebensolcher Sorgfalt wird jedes Jahr der Weihnachtsmarkt geplant. Man bedenke, dass alljährlich bis 750.000 Besucher aus fast ganz Europa nach Aachen strömen, um vom Glühwein zu probieren, nachdem sie sich ausreichend mit Printen und anderen süßen Aachener Spezialitäten eingedeckt haben.

Der Internationale Karlspreis ist eine Angelegenheit, die in Aachen sehr ernst genommen wird. Jedes Jahr wird er an Christi Himmelfahrt der Person verliehen, die sich durch ihre Aktivitäten um die Verwirklichung der Idee des vereinten Europas verdient gemacht hat. Und jedes Jahr kommen zu diesem Fest prominente Preisträger, um den aktuellen zu ehren oder ihm vielleicht ein bisschen zu helfen, sich in dem Öcher Dialekt zu bewegen. “Ich ben een Öche” musste bekanntlich bis vor kurzem jeder von ihnen sagen, um das letzte Zeugnis seiner Eignung abzulegen.